Kopf Stüdemann

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Getreideplattkäfer

Oryzaephilus surinamensis

Getreideplattkäfer

Der Getreideplattkäfer (Oryzaephilus surinamensis) gehört weltweit zu den bedeutendsten Vorratsschädlingen. Der relativ kleine Käfer hat einen flachen Körper und wird nur rund 3 mm lang. Die Tiere sind graubraun gefärbt.

Auf beiden Seiten des Kopfes verläuft direkt hinter dem Auge eine leistenförmige Struktur, die in etwa genauso lang ist wie das Auge. Charakteristisch für die Art ist ferner die Form des Halsschilds.Hier befinden sich auf beiden Seiten jeweils 6 vorspringende, etwa gleich große und spitze Zähnchen. Die elfgliedrigen Antennen weisen eine dreigliedrige Endkeule auf. Die weißen bis schwach gelblichen Larven sind durch eine lange, feine Behaarung charakterisiert. Ältere Larven erreichen eine Länge von knapp 5 mm. Sie verpuppen sich frei oder in einem Kokon, der aus miteinander versponnenen Nahrungsteilchen besteht. Der zur Entwicklung notwendige Temperaturbereich liegt beim Getreideplattkäfer zwischen 18 und 37,5°C. Die Eiablage erfolgt bei Temperaturen von mehr als 25°C. Mit Hilfe einer langen Legeröhre platziert das Weibchen täglich bis zu 10 Eier einzeln direkt im Brutsubstrat (z. B. Mehl). Insgesamt können so bis zu 500 Eier abgelegt werden. Unter optimalen Bedingungen dauert die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer lediglich 20 bis 25 Tage. Dieser kurze Entwicklungszyklus ist der Grund dafür, dass sich eine Population des Getreideplattkäfers bei optimalen Bedingungen innerhalb von 6 Wochen um den Faktor 70 bis 100 vermehren kann. Die Art ist gegenüber Kälte recht empfindlich, so dass eine Überwinterung im Freiland nicht möglich ist. Die Lebensdauer der Käfer kann bis zu 3 Jahre betragen. Der Getreideplattkäfer und seine Larven ernähren sich von verschiedenen Getreideprodukten, Müsli, Keksen und anderen kohlehydratreichen Nahrungsmitteln. Sie befallen aber auch ölhaltige Samen, Backobst und Rosinen. Die Larven sind in der Lage durch kleinste Öffnungen auch in abgepackte Ware einzudringen. In Mühlen oder Getreidelagern fressen sowohl Käfer als auch Larven v. a. an Bruchgetreide bzw. an Getreide, das von anderen Schädlingen bereits vorgeschädigt ist. Auch Mehl ist für die Entwicklung der Art sehr geeignet, wobei eine Substratfeuchte von rund 10 % optimal ist. Die befallene Ware ist von Kotpartikeln, leeren Larven- und Puppenhüllen sowie von Mehlstaub durchsetzt. Bei einer starken Vermehrung der Käfer bilden sich im Lagergut sog. -Nester- und lokal kommt es zu einer Erwärmung der befallenen Ware. Dies führt zu einer weiteren Beschleunigung der Entwicklung. Letztendlich steigt die Feuchtigkeit im Brutsubstrat durch die Stoffwechselaktivität der Tiere stark an und es setzt ein verstärktes Pilzwachstum ein. Dies wiederum führt dazu, dass sich verschiedene Milbenarten explosionsartig vermehren können. Um einem Befall mit dem Getreideplattkäfer vorzubeugen, müssen leere Lagerräume vor der Neueinlagerung von Getreide gründlich gesäubert werden. In Lebensmittelverarbeitenden Betrieben kann befallenes Lagergut mit Phosphorwasserstoff begast werden. Bei einer Begasung ist selbstverständlich darauf zu achten, dass die Gebäude für mehrere Tage gasdicht verschlossen werden müssen. Bei einem Auftreten im Privathaushalt sind befallene Lebensmittel schnell und gründlich zu entsorgen. Um alle Entwicklungsstadien sicher abzutöten, sollten Nahrungsmittel, die mit dem Getreideplattkäfer befallen sind für mehrere Tage in der Tiefkühltruhe aufbewahrt werden. Sollte darüber hinaus eine direkte Bekämpfung der Käfer notwendig werden, so können verschiedene Kontaktinsektizide oder auch giftfreie Präparate wie Diatomeenerde eingesetzt werden. Generell ist eine Kontamination von Lebensmitteln mit den eingesetzten Präparaten zu vermeiden.

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