Kopf Stüdemann

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Getreidekapuziner

Rhizopertha dominica

Getreidekapuziner

Der in die Familie der Bohrkäfer gehörende Getreidekapuziner (Rhizopertha dominica) stammt ursprünglich aus dem südostasiatischen Raum. Inzwischen wurde dieser wichtige Vorratsschädling durch den internationalen Warenverkehr fast weltweit verbreitet.

Der Körper des bis 4 mm langen, dunkelbraun bis schwarz gefärbten Käfers ist von zylinderförmiger Gestalt. Der Halsschild weist am Vorderrand einige zahnartige Strukturen auf und überragt den Kopf wie eine Kapuze. Die letzten 3 Antennenglieder sind stark vergrößert. Sie bilden eine Endkeule, die länger ist als der übrige Teil des Fühlers. Die schwach behaarten Flügeldecken sind mit dichten Längsreihen und eingesenkten groben Punkten versehen. Die frisch geschlüpfte Larve ist lang gestreckt, sehr mobil und weist an den Körperseiten einige einzelne Haare auf. Neben den 3 gut ausgebildeten Beinpaaren besitzt sie am Hinterleibsende zusätzlich ein Paar sog. Nachschieber. Die Kopfkapsel der Larve ist hellbraun gefärbt. Ab dem 2. Larvalstadium nehmen die Larven eine engerlingsartige Form an und verlieren ihre Mobilität. Kurz vor der Verpuppung erreichen sie eine Länge von bis zu 5 mm. Die Verpuppung findet innerhalb des von der Larve ausgehöhlten Getreidekorns statt. Weibchen des Getreidekapuziners legen bis zu 500 Eier ab. Nach dem Schlupf bohren sich die sehr beweglichen Eilarven in Getreidekörner ein. Die Dauer des Entwicklungszyklus ist stark von der Temperatur abhängig. Bei einer Temperatur von 28°C dauert der gesamte Entwicklungszyklus nur ca. 4 Wochen. Die Überwinterung gelingt nur bei Temperaturen von mehr als 10°C, weshalb unter mitteleuropäischen Klimabedingungen eine Überwinterung im Freiland nicht möglich ist. Sowohl Larven als auch Käfer fressen an Getreide und hinterlassen in den Getreidekörnern unterschiedlich große Fraßlöcher. Auffällig ist das herausrieselnde weiße Bohrmehl, von dem ein eigentümlicher, honigartiger Geruch ausgeht. Befallen werden u. a. alle Getreidearten, Getreideprodukte, Reis, Hirse, Hülsenfrüchte, Gebäck, Kürbis-, Sonnenblumen- und Aprikosenkerne, Süßholz und andere nährstoffreiche Hölzer, Zwieback und Nudeln. Befallene Lebensmittel sind von Kotpartikeln, leeren Larven- und Puppenhüllen sowie von Mehlstaub durchsetzt und dürfen nicht mehr verzehrt werden. Der Getreidekapuziner tritt regelmäßig auch als Materialschädling auf. Die Tiere machen ihrem Namen -Bohrkäfer- alle Ehre indem sie sich durch Kunststofffolien, Pappe, dünne Metallfolien oder selbst dickere Kunststoffteile hindurchnagen. In Silos und Lagerhallen wird der Getreidekapuziner durch Begasung mit Stickstoff, Kohlendioxid, Phosphorwasserstoff und Sulfuryldifluorid bekämpft. Tritt die Art im Haushalt auf, sind befallene Lebensmittel schnell und gründlich zu entsorgen. Um alle Entwicklungsstadien sicher abzutöten, sollten Nahrungsmittel, die mit dem Getreidekapuziner befallen sind mindestens für einen Tag in der Tiefkühltruhe aufbewahrt werden.

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