Es handelt sich bei dem Gewöhnlichen Nagekäfer (Anobium punctatum) um einen drei bis vier mm großen, graubraunen Käfer, dessen Flügeldecken grobe Punktreihen aufweisen. Vom Habitus her wirken die Tiere zylinderförmig.
Durch Aufschlagen des Kopfes auf das Substrat verursachen die Käfer zur Paarungszeit ein klopfendes Geräusch, das der Anlockung von Geschlechtspartnern dient. Dieses Verhalten brachte dem Gewöhnlichen Nagekäfer die volkstümliche Bezeichnung Totenuhr ein. Die Gänge verpuppungsreifer Larven messen ungefähr zwei mm im Durchmesser. Die Ausfluglöcher der Käfer haben einen Durchmesser von ein bis zwei mm und sind leicht durch herausrieselndes Holzmehl zu identifizieren. Die geschlechtsreifen Käfer erscheinen zwischen April und August, wobei die einzelnen Individuen lediglich rund 3 Wochen leben und während dieser Zeit keine Nahrung zu sich nehmen. Das Weibchen legt 20 bis 40 weiße, zitronenförmige Eier in Holzspalten oder alten Fluglöchern ab. Die nach 2 Wochen schlüpfenden Larven bohren sich sogleich ins Holz ein. Die Entwicklungsdauer beträgt 2 bis 3 Jahre und hängt neben Temperatur und Feuchtigkeit auch vom Eiweißgehalt des Holzes ab. Trockene Zentralheizungsluft während des Winters führt meist zum Absterben der Larven. Dagegen fördert das feuchte Abwischen von Möbeln den Befall mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer. Generell benötigt diese Nagekäferart eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit und tritt daher häufiger in Erdgeschossräumen oder Kellern als im Dachgeschoss auf. Durch den Befall mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer können wertvolle Holzgegenstände wie Skulpturen oder Möbel völlig vernichtet werden. Daneben werden auch feuchte Dachstühle, Tür- und Fensterrahmen sowie Holzfußböden besiedelt. Der Gewöhnliche Nagekäfer ist der bei weitem häufigste und gefährlichste Nagekäfer. Aber auch andere Anobiiden wie Coelostethus pertinax (Trotzkopf), Ernobius mollis (Weicher Nagekäfer), Ptilinus pectinicornis (Gekämmter Nagekäfer) oder Xestobium rufovillosum (Gescheckter Nagekäfer) sind regelmäßig in Gebäuden anzutreffen. Bei einem Nagekäferbefall ist grundsätzlich eine Fachfirma zu Rate zu ziehen, die zuerst das Befallsausmaß ermittelt und anschließend die geeigneten Bekämpfungsmaßnahmen durchführen kann. Die im Dachgebälk lebenden Nagekäferlarven lassen sich entweder durch eine Heißluftbehandlung oder mit Hilfe von Kontaktinsektiziden abtöten.
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