Bei der Stubenfliege (Musca domestica) handelt es sich um eine 6 - 7,5 mm lange, graue Fliegenart, die der Gruppe der Echten Fliegen (Muscidae) angehört.
Die Stubenfliege bevorzugt sich zersetzende pflanzliche Stoffe als Brutsubstrat. Ideale Entwicklungsbedingungen für die Larven bieten z. B. Komposthaufen mit Haushaltsabfällen, Tierställe, Müllhalden, Dunghaufen und Mülltonnen. So kann 1 kg Schweinemist bis zu 15.000 Larven der Stubenfliege enthalten. Die Imagines können mit Hilfe ihres Saugrüssels nur flüssige Nahrung wie z. B. Milch, Obstsäfte oder Feuchtigkeit auf Fleisch und anderen Lebensmitteln aufnehmen. Ein einzelnes Weibchen produziert im Laufe seines Lebens zwischen 600 und 2.000 Eier. Die Dauer der Larvalentwicklung ist temperaturabhängig. Während des Sommers vergehen zwischen Eiablage und Schlupf der adulten Fliege (Imago) meist 2 bis 3 Wochen. Während einer Vegetationsperiode können sich 8 bis 10 Generationen entwickeln. Theoretisch wären so von einem Weibchen pro Jahr 250 Billionen Nachkommen möglich. An den Orten, die der Stubenfliege das ganze Jahr über gleichmäßig günstige Lebensbedingungen bieten, wie z. B. Bäckereien oder Tierproduktionsanlagen, kann sich die Art auch im Winter fortpflanzen. Innerhalb von Gebäuden werden bestimmte Rastplätze bevorzugt, die sich bei starkem Fliegenvorkommen an den Kotstellen erkennen lassen. Stubenfliegen sind tagaktive Insekten. Stubenfliegen kommen zum einen als Vektoren gefährlicher Infektionskrankheiten in Betracht. So können Stubenfliegen z. B. die Erreger der Bakterienruhr, des Bauch- und Paratyphus oder der Amöbenruhr übertragen. Auch eine Verbreitung von Bandwurmeiern ist möglich. Abgesehen von diesen medizinischen Aspekten kann ein massenhaftes Auftreten der Tiere auch beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schaden hervorrufen. So geben Kühe bei einer Fliegenplage rund ein Fünftel weniger Milch und Schweine nehmen deutlich langsamer an Gewicht zu. Zur Vorbeugung gegen eine Fliegenplage sollten Lebensmittel stets in gut verschließbaren Behältern aufbewahrt werden. Bei den Biomülltonnen ist darauf zu achten, dass der Deckel nicht offen stehen bleibt.
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