Der Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae) ist ein sehr häufiger Hygieneschädling, der neben etlichen Vogelarten auch Menschen und Haustiere befällt.
Der Hühnerfloh (Ceratophyllus gallinae) ist ein sehr häufiger Hygieneschädling, der neben etlichen Vogelarten auch Menschen und Haustiere befällt. Im Gegensatz zu Hunde- und Katzenfloh fehlt dem Hühnerfloh der sogenannte Kopfkamm, d. h. stachelartige Fortsätze im Bereich des Kopfes. Der Rückenkamm des Vorderbrustrings ist dagegen gut ausgebildet und besteht auf jeder Seite aus 14 Stacheln.Wie andere Floharten auch sind Vogelflöhe bräunliche, flügellose Insekten mit seitlich komprimiertem Körper. Das 3. Beinpaar ist als Sprungbeine ausgebildet. Diese Sprungbeine ermöglichen es den Tieren relativ weite Sprünge zu machen und sich im Gefieder ihrer Wirtsvögel fortzubewegen. Der Hühnerfloh wurde bereits aus den Nestern von rund 75 Vogelarten nachgewiesen. Bedingt durch die moderne Massentierhaltung kommen Hühnerflöhe mittlerweile verstärkt auch in Hühnerställen vor, wo sie optimale Entwicklungsbedingungen vorfinden und sich teilweise massenhaft vermehren können. Auch bei zahmen und verwilderten Haustauben kommt die Art vor. Bei Mangel an geeigneten Wirtstieren werden zudem verschiedene Säugetiere, darunter auch der Mensch, befallen. Adulte Hühnerflöhe ernähren sich vom Blut ihrer Wirte und gelten, wie andere Floharten auch, als Hygieneschädlinge da sie verschiedene Infektionskrankheiten übertragen können. Der Speichel der Flöhe enthält sogenannte Antikoagulantien, die die Blutgerinnung verhindern. Da diese Substanzen Entzündungen verursachen und allergische Reaktionen auslösen, führt ein Flohstich zu stark juckenden Hautveränderungen. Als Folge der Flohstiche entstehen juckende Quaddeln und Erytheme. Infolge des Juckreizes kommt es häufig zu vermehrtem Kratzen, was Sekundärinfektionen fördert. Wenn bei der Reinigung von Nistkästen im Frühjahr das Nistmaterial nicht verbrannt, sondern im Garten deponiert wird, schlüpfen die bereits fertig entwickelten Flöhe aus ihrer Puppenhülle und suchen verschiedene Warmblüter zur Nahrungsaufnahme auf. Dabei wird auch der Mensch befallen. Auch wenn Vogelnester im Sommer früh verlassen oder die Nester aufgrund sehr warmem Wetters bis in den Herbst hinein genutzt werden, können die Flöhe das Nest zur Nahrungsaufnahme verlassen und bei solchen Gelegenheiten auch in Wohnungen eindringen. Dies geschieht auch, wenn im Frühjahr die alten Nester nicht erneut von Vögeln besiedelt werden. Zur Bekämpfung einer Flohplage können verschiedene Möglichkeiten genutzt werden. Vor dem Beginn einer Flohbehandlung muss zunächst der Befallsherd (z. B. ein bestimmtes Haustier) ermittelt werden. Hierzu ist es wichtig festzustellen, um welche Flohart es sich genau handelt.
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