Wie bei allen Arten der Gattung Dolichovespula handelt es sich bei der Sächsischen Wespe (Dolichovespula saxonica) um eine Vertreterin der Langkopfwespen. Charakteristisch für diese Wespenarten ist der deutliche Abstand zwischen unterem Augenrand und Oberkieferbasis.
Wie bei den meisten sozialen Faltenwespen setzt sich die Körperfärbung aus schwarzen und gelben Zeichnungselementen zusammen. Die Färbung des Hinterleibs ist variabel. Weibchen werden zwischen 15 und 19 mm groß, während Männchen 13 bis 15 mm und Arbeiterinnen 11 bis 15 mm erreichen können. Das Stirnschild ziert ein dreizackiges Gebilde, das an eine Krone erinnert. Die Völker der Sächsischen Wespe sind recht klein und bestehen meist nur aus 200 bis 300 Individuen. Die erdbeerförmigen Nester erreichen maximal die Größe eines Fußballs und werden häufig in Gebäuden (z. B. Scheunen) angelegt. Die Nestoberfläche ist glatt, die Färbung der Waben, sowie die der Nesthülle ist grau. Zur Versorgung der Larven werden v. a. Fliegen erbeutet. Die erwachsenen Tiere (Imagines) ernähren sich hauptsächlich von Blütennektar. Die Tiere gelten allgemein nicht als lästig oder schädlich und verhalten sich nur bei Störungen in direkter Nestnähe aggressiv. Wie bei allen sozialen Faltenwespen ist der Stich der Sächsischen Wespe schmerzhaft und kann in seltenen Fällen eine Allergie auslösen. Da die meist gut sichtbaren Nester häufig vernichtet werden, ist die Populationsdichte der Sächsischen Wespe stellenweise stark rückläufig. Bekämpfungsaktionen sind daher generell zu vermeiden. Können Nester nicht an ihrem Standort toleriert werden, so sollten diese fachmännisch umgesiedelt werden. Fliegengitter an Fenstern und Türen verhindern zuverlässig das Eindringen von Wespen.
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