Der Schwarze Reismehlkäfer (Tribolium madens) ist ein Vorratsschädling, der nur in Europa auftritt. Die dunkelbraun bis schwarz gefärbte Art ähnelt stark dem Rotbraunen Reismehlkäfer (Tribolium castaneum) und gehört ebenfalls in die Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae).
Die Fühler des 3,9 bis 5 mm großen Schwarzen Reismehlkäfers sind dunkelbraun bis schwarz. Die Larven des Schwarzen Reismehlkäfers werden etwas größer als die des Rotbraunen Reismehlkäfers. Zur Entwicklung benötigt die Art Temperaturen zwischen 20 und 35°C. Unter günstigen Bedingungen dauert die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer bei 35°C rund 36 Tage. Bei einer Temperatur von 20°C verlängert sich diese Periode auf 200 Tage. Obwohl der Schwarze Reismehlkäfer zur Entwicklung also recht hohe Temperaturen benötigt, können die Larven den Winter recht gut überstehen. Die Käfer selbst haben eine Lebenserwartung von maximal 8 Monaten. Der Schwarze Reismehlkäfer verursacht ähnliche Probleme wie der Rotbraune Reismehlkäfer (T. castaneum) oder auch der Amerikanische Reismehlkäfer (T. confusum). Der Schwarze Reismehlkäfer kommt u. a. in Mühlen, Speichern, Lebensmittelfabriken und Haushalten vor. Befallen werden neben Mehl auch Getreide und Getreideerzeugnisse. Neben den direkten Fraßverlusten entstehen Schäden, wenn die Nahrungsmittel durch Kot und feines Fraßmehl verunreinigt werden. Darüber hinaus wird die Qualität der Lebensmittel durch die von den Käfern abgegebenen Chinone gemindert. Bei diesen Substanzen handelt es sich um insektizide und fungizide Stoffe, die nach neuesten Untersuchungen auch eine krebserregende Wirkung haben. Aufgrund der abgegebenen Chinone verfärbt sich Mehl rosa, nimmt einen spezifischen Geruch an und verliert seine Backfähigkeit. Auch Geschmack und Geruch von Backwaren werden beeinträchtigt. Tritt die Art im Haushalt auf, so sollten die befallenen Lebensmittel vernichtet werden. Um einer Neuinfektion vorzubeugen, empfiehlt es sich Nahrungsmittel, die potenziell vom Schwarzen Reismehlkäfer befallen werden könnten, in gut verschließbaren Behältern aufzubewahren. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung ist die Einhaltung einer peinlichen Sauberkeit. Tritt die Art in Silos oder Lagerhallen auf, so stellt die Begasung des Gebäudes die einzig effektive Bekämpfungsmöglichkeit dar. Eine Verbreitung der Art erfolgt fast immer mit befallenen Nahrungsmitteln wie z. B. Mehl. Tritt die Art im Haushalt auf, so sollten befallene Lebensmittel vernichtet werden. Eine Lagerung der Ware für eine Woche bei - 20°C reicht aus, um alle Entwicklungsstadien des Schwarzen Reismehlkäfers abzutöten. Um einer Neuinfektion vorzubeugen, empfiehlt es sich Nahrungsmittel in gut verschließbaren Behältern aufzubewahren. Sollte über diese Maßnahmen hinaus eine direkte Bekämpfung notwendig werden, so können verschiedene Kontaktinsektizide oder auch giftfreie Präparate wie Kieselsäure-Produkte eingesetzt werden.
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